Psalmen-Gedenkkonzert – 17. Juni 1953
17. Juni 2023
19:30
St. Georgen, Wismar
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Psalmenkonzert mit Texten von Eckart Reinmuth und Musik von Karl Scharnweber im Gedenken an den Volksaufstand in der ehemaligen DDR

mit der Kantorei Wismar, Solisten und Band


musikalische Leitung: Christian Thadewald-Friedrich


Kartenpreis:

A 15 EUR (ermäßigt 10 EUR) zzgl. Vorverkaufsgebühr

Karten erhalten Sie ab dem 1. Juni in der Tourist-Information Wismar sowie an der Abendkasse. Der Einlass beginnt um 19.00 Uhr.


Am 17. Juni 1953 protestieren rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der DDR weitgehend friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie äußern ihre Unzufriedenheit über wachsende soziale Probleme, Bevormundung und Repression. Die SED-Führung ist überfordert von den Demonstrationen, die Sowjetunion reagiert mit Härte: Sie verhängt den Ausnahmezustand. Mit massivem Einsatz von Militär, Volkspolizei und Staatssicherheit wird der Aufstand des 17. Juni niedergeschlagen.

Das Psalmenkonzert 1953 verbindet neue Texte mit Abschnitten aus den biblischen Psalmen, wie es neue Musik mit alten musikalischen Traditionen verwebt. Uralt ist die Sehnsucht nach Befreiung und Frieden, nach einem selbstbestimmten Leben. Daran zu erinnern, ist nicht nur mit Blick auf ein geschichtliches Datum wie den 17. Juni 1953 sinnvoll, sondern auch hinsichtlich der Ereignisse von 1989. Auf diese Weise wird sowohl gegen eine politische Instrumentalisierung dieses Datums Position bezogen, als auch die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit einem Moment unserer geschichtlichen Vergangenheit und ihren Bedingungen geschaffen – einer Zeit, die für viele Menschen in unserer Region zu den prägenden Erfahrungen ihres Lebens gehört.

Was 1953 in der damaligen DDR geschah, hatte auch Bedeutung für die Jahrzehnte danach. Es ist sinnvoll, sich dessen zu entsinnen. Was damals geschah, schien vielen Menschen vergeblich. Zensur und Unterdrückung wurden verschärft, viele Hoffnungen begraben.

Noch 1989 spielten diese Erfahrungen eine Rolle, und dennoch verlief die Entwicklung nun anders. Mit der „Wende“ im Herbst 1989 erlangte auch der 17. Juni 1953 eine neue Bedeutung. Da in den Text konkrete geschichtliche Umstände und politische Erfahrungen in norddeutschen Städten wie Stralsund, Rostock und Wismar zusammen mit Bruchstücken biblischer Psalmen und den Erfahrungen vom Herbst 1989 eingegangen sind, wird für die Besucher und Besucherinnen ein Reflexionsraum eröffnet, in dem sie ihre eigene geschichtliche Identität vor dem Hintergrund der genannten Ereignisse bedenken und verorten können.

Neben einer Aufführung in der Wismarer St.-Georgen-Kirche am 17. Juni 2023, wird das Programm noch einmal in der Hansestadt Rostock zur Aufführung kommen.

Eckart Reinmuth


Der 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR


DIE VERANSTALTUNG WIRD U.A. FINANZIELL UNTERSTÜTZT VON DEN HANSESTÄDTEN WISMAR UND ROSTOCK, DER SPARKASSE MECKLENBURG-NORDWEST, DER LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG UND DER THOMAS AGERHOLM STIFTUNG.