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Kirchenkino mit Livemusik

Der Stummfilm läuft, die Instrumente spielen. Lautlos und in Schwarzweiß erlauben sich Charlie Chaplin oder Harold Lloyd ihre Späße auf der Leinwand. Dazu spielen Klavier, Orgel oder Orchester.

Vielleicht kennen Sie das?

Stummfilmkonzerte sind mittlerweile populär und erobern nach Kinosälen und Theatern auch zunehmend die Kirchenräume in Deutschland. Seit einigen Jahren sind St. Nikolai-Kirche und die St. Georgen-Kirche in Wismar ein Garant für unvergessliche Kinobesuche. Neben einem einmaligen Raumerlebnis gehören die Einbindung der Orgel sowie eine inszenierte Raumbeleuchtung zu den Höhepunkten der Filmkonzerte.

Wie klingt so ein Kirchenkino eigentlich? Hier geht es zum Beispielvideo.

Livemusik

… ein echtes Handwerk, überzeugend gespielt

Komposition

… Filmstudium und intensive Vorarbeit

Improvisation

… frei, spontan und reaktions­freudig

Lightshow

… stimmig, emotional und eindrucksvoll

Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922)

Das motivierte Vorhaben startete im August 2019 mit dem Filmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau. Über 1000 Besucher erlebten an drei Abenden Film, Musik und Licht in perfekter Abstimmung.

Anlässlich des Filmjubiläums werden die Vorführungen im Jahr 2022 wiederholt und mit Orgel, E-Bass und Schlagwerk musikalisch ausgestaltet. Schirmherr des Kirchenkinos ist Bürgermeister Thomas Beyer.

Die Dreharbeiten für „Nosferatu“ begannen mit zahlreichen Außenaufnahmen in Wismar. Produktionsorte waren u.a. der Turm von St. Marien, das Wassertor am Alten Hafen, die Westseite von St. Georgen und der Hof von Heiligen-Geist. Weitere Aufnahmen erfolgten beispielsweise in Lübeck, Lauenburg, Rostock und auf Sylt.

2019 komponierte Kantor Christian Thadewald-Friedrich eine neue Musik zum Stummfilm. Sie spielt im Besonderen mit den technischen und klanglichen Möglichkeiten der Orgel, setzt aber auch die virtuosen und melodiösen Möglichkeiten eines E-Basses in Szene. Darüber hinaus kommt dem Schlagwerk, das nicht nur mit Begleitpatterns, sondern auch mit Röhrenglocken, Pauken u.a. aufwartet, eine tragende Rolle zu. Die Komposition ist sehr vielseitig. Sie spielt mit Formen wie einer Passacaglia in romantischer Tradition, Krebskanon, Walzer, Polka, Funk u.v.m.

Darüber hinaus lassen sich Zitate anderer Kompositionen und Kirchenchoräle entdecken.

Die Musiker (von links): Thomas Bittermann (Schlagwerk), Chr. Thadewald-Friedrich (Orgel), Mathis Marks (E-Bass)